Gewöhnliche Nachtkerze – Gelbblühende Nachtfalterpflanze

Wie ihr die Samen der Gewöhnlichen Nachtkerze sammelt, könnt ihr in dem Beitrag zum Samen sammeln von der Nachtkerze nachlesen. Doch, wer genau ist eigentlich die Gewöhnliche Nachtkerze und warum ist sie nicht nur für uns Menschen wertvoll?

Die Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) kam ursprünglich im 17. Jahrhundert nach Europa und verbreitete sich von da an in ganz Mitteleuropa. Sie ist mittlerweile ein etablierter Neophyt, das heißt, dass sie sich ohne weiteres menschliches Zutun verbreiten kann. Was genau ein Neophyt ist, könnt ihr in dem Beitrag Neophyten, Archäophyten und einheimische Arten lesen. Die Wildpflanze vermehrt sich über Samen und ist ein Kühlkeimer. Hier brauchen wir ein bisschen Geduld. Denn zunächst treibt die Gewöhnliche Nachtkerze ihre Blattrosette aus. Die vielen gelben Blüten, die von Juni bis September blühen, erscheinen dann an einem über 120 cm großen Pflanzenstängel im zweiten Jahr. Je nach Standortbedingungen kann die Gewöhnliche Nachtkerze auch über 2 m hoch werden und bis in den Oktober hinein blühen. In einem Topf angepflanzt oder ausgesät, sollte dieser genügend Platz für die Wurzeln bieten. Ansonsten bleibt sie für gewöhnlich kleiner, blüht aber genauso schön. Sie ist trockenheitstolerant und mag es am liebsten sonnig!

Heilpflanze und Insektenpflanze

Als Heilpflanze, mit ihrem wertvollen Nachtkerzen-Öl, das aus den Samen gewonnen wird, ist sie längst bekannt. Auch die Blüten und Blätter finden häufig Verwendung als Tee. Doch nicht nur für den Menschen ist sie eine schöne und wichtige Heilpflanze, sondern auch für Insekten hat sie einiges zu bieten! Ihre Blüten öffnet die Nachtkerze erst in den Abendstunden und ist damit eine unverzichtbare Pflanze für Nachtfalter. Ihr herrlicher Duft zeigt den Schmetterlingen der Nacht den richtigen Weg zu den Blüten.

Gewöhnliche Nachtkerze
Die Blüten der Nachtkerze öffnen sich in den Abendstunden © Franziska Becker

Auch in den Morgenstunden sind die Blüten häufig noch geöffnet und bieten weiteren Insekten, wie Käfern, Wildbienen und Schwebfliegen, Nahrung. Zudem sind die Raupen des Nachtkerzenschwärmers auf das Vorkommen angewiesen, da sie sich von den Blättern und anderen Pflanzenteilen der Nachtkerze ernähren.

Wer die Gewöhnliche Nachtkerze im Garten oder auf dem Balkon ansiedelt, hat also nicht nur eine schöne und duftende Wildpflanze, sondern unterstützt damit viele unterschiedliche Insekten, vor allem die Nachtfalter!

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