Hainbuche – Samen vom Winde verweht

Wer jetzt bei einem Spaziergang in der Natur Blätter von den Bäumen fallen sieht, für den lohnt es sich genau hinzuschauen. Denn was wie ein Blatt aussieht, ist nicht immer nur ein Blatt! Welch wertvolle Fracht dieses Blatt mit sich trägt, zeigt sich erst bei genauerer Betrachtung: es ist der Samen der Hainbuche (Carpinus betulus). Während andere Flügelfrüchtler mit einem Ein-Propeller-Mechanismus mehrere Meter bis Kilometer zurücklegen, wird hier auf gleich drei Flügelchen gesetzt. Einige Meter bis Kilometer kann diese Flügelfrucht dabei ebenfalls zurücklegen! Diese Samen, die als Nüsschen bezeichnet werden, reifen im September und Oktober heran und bleiben teils bis zum folgenden Frühjahr am Baum. Sofern sie der Wind nicht durch die Luft wirbelt und an einen neuen Standort trägt.

Hainbuche – Vom kleinen Samen zum großen Baum

Aus diesem kleinen, rund 1 cm großen Samen, wächst eine stattliche Hainbuche heran. Diese Baumart wird bis zu 25 Meter hoch. Ein Alter von mehr als 150 Jahren erreicht sie mühelos. In einem ehemaligen Hutewald wächst im Norden von Deutschland eine stattliche Hainbuche, die sogar über 400 Jahre alt ist!
Hutewälder dienten in früheren Jahrhunderten als Weideflächen für Nutztiere. Durch die Baumarten, wie Eiche oder Hainbuche hatte die Tiere ganz natürliche Nahrung.
Die Hutewälder sind heutzutage nicht mehr die Norm und so bedienen sich an den Samen vornehmlich die Wildtiere. Große Waldtiere, kleinere Säugetiere und besonders Vögel, wie der Kernbeißer und andere Vögel mit kräftigem Schnabel, schaffen es die Samen zu verzehren. Dadurch, dass die Frucht- bzw. Samenstände teilweise bis in das folgende Frühjahr an dem Baum bleiben, bietet die Hainbuche deshalb im Herbst und Winter eine besonders nahrhafte Nahrung für sie.

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