Roter Käfer mit Punkten

Bei einem roten Käfer mit Punkten denken wir meist zuerst an einen Marienkäfer. Aber für einen Marienkäfer ist dieser Käfer zu länglich und seine Punkte sehen anders aus. Er hat zwei auf den Schultern und zwei große Punkte auf den Flügeldecken. Aber was ist es dann für ein Käfer? Es ist der Ameisen-Sackkäfer!

Wir können ihn zwischen Mai und August in Parks, an Waldrändern und in naturnah gestalteten Gärten beobachten. Er gehört zur Familie der Blattkäfer und ernährt sich von den Blättern der Weiden und anderen Laubbäumen. Zu entdecken sind die Ameisen-Sackkäfer an den Blättern der Bäume, die sie fressen, im hohen Gras oder an hoch gewachsenen Pflanzen.

Der Ameisen-Sackkäfer ist gut an seinen leuchtend roten Flügeldecken und den schwarzen Punkten zu erkennen © Franziska Becker

Käfer mit besonderer Eiablage-Taktik

Seinen Namen verdankt der Ameisen-Sackkäfer der Art, wie das Weibchen die Eier ablegt. Im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, doch gleichzeitig so raffiniert. Denn das Weibchen verpackt die Eier in einer Art Säckchen aus käfereigenem Kot. Hierfür hält es sich mit den Vorderbeinen an einer höher gelegenen Pflanze fest, die sich in der Nähe eines Ameisenbaues befindet. Mit den Hinterbeinen dreht es das Ei in das Säckchen ein und lässt es fallen. Da Ameisen emsige Sammler sind, schleppen sie dieses mitsamt dem Ei in den Ameisenbau.

Ameisen-Sack-Käfer
Das Ameisen-Sackkäfer-Weibchen dreht mit den Hinterbeinen ein Kotsäckchen, in das sie das Ei einhüllt © Franziska Becker

Die Entwicklung zum erwachsenen Käfer findet im Ameisenbau statt. Damit die Larve nicht erkannt wird, tarnt sie sich, indem sie Duftstoffe absondert. Im Ameisenbau ernährt sie sich unter anderem von Futterresten, die von den Ameisen eingetragen werden. Nach der Verpuppung schlüpft der erwachsene Käfer und krabbelt aus dem Ameisenbau. Die gesamte Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Käfer dauert zwei bis vier Jahre. Wenn wir bedenken, dass er schon mehrere Jahre im Ameisenbau gelebt hat, ist es faszinierend und spannend zugleich, ihn zu entdecken.

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