Gebt ihr der Natur in eurem Garten oder auf dem Balkon ein bisschen Raum ohne euer Zutun, dass sich Pflanzen von alleine ansiedeln, wachsen und blühen dürfen? Dann ist das aktiver Naturschutz! Das ist zwar kleinräumig, aber trotzdem wertvoll. Wenn von Natur und Naturschutz die Rede ist, wissen wir meist, dass es sich um den Schutz einzelner Biotope, Pflanzen oder Tierarten handelt. Doch was ist eigentlich Umwelt und ist Umweltschutz dasselbe wie Naturschutz?
Umwelt und Umweltschutz
Die Umwelt umfasst alles, was um uns herum ist. Dazu zählt, was durch Sinneseindrücke wahrgenommen wird. Das sind natürliche Elemente, wie Wasser, Luft und Boden, aber auch durch Menschen geschaffene Elemente, wie Häuser und Siedlungen. Der Begriff Umwelt lässt sich in biotische (belebte) und abiotische (unbelebte) Faktoren einteilen. Diese beeinflussen Lebewesen in ihrer Entwicklung, in ihrem Verhalten und in ihrer Gesundheit. Zu den biotischen Umweltfaktoren gehören alle Einflüsse auf Lebewesen, die ausgehend von anderen Lebewesen auf sie einwirken. Beispielsweise Konkurrenz zwischen Arten oder innerhalb einer Art. Zu den abiotischen Faktoren zählen Eigenschaften der Umwelt, beispielsweise die Temperatur, das Klima, das Licht oder auch Wasser. Also natürliche Faktoren, die nicht von Lebewesen stammen, aber auf genau diese einwirken. Der Mensch wird von diesen abiotischen Faktoren beeinflusst und greift zugleich durch unterschiedliche Handlungen indirekt in diese Faktoren ein.
Umweltschutz ist die Vermeidung von schädlichen Stoffeinträgen in den Boden, in die Gewässer oder in die Luft und die schonende und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Also der grundsätzliche Erhalt einer für den Menschen gesunden und lebenswerten Umgebung.
Was ist Natur?
Natur bezeichnet alles Natürliche, das nicht vom Menschen geschaffen wurde. Das bedeutet, die Gesamtheit der Pflanzen, der Tiere, die Geologie, das Wasser und die Luft. Sie beinhaltet also auch abiotische Umweltfaktoren. Einige beschreiben deshalb die Natur als einen Teil der natürlichen Umwelt. Naturschutz beschreibt den Schutz dieses Teils der natürlichen Umwelt. Im Vordergrund stehen beim Naturschutz insbesondere der Schutz, der Erhalt und die Verbesserung intakter Ökosysteme, da sie unterschiedliche und wichtige Funktionen erfüllen, wie Filter-, Puffer- und Speicherfunktionen. Außerdem sorgen sie für saubere Luft, sauberes Wasser und bringen fruchtbare Böden hervor.
Ist Umweltschutz Naturschutz?
Anhand eines Beispiels können wir sehen, dass Maßnahmen, wie der Verzicht von Pestiziden, die Natur schützen und gleichzeitig auch Umweltschutz sein können. Der Verzicht von Pestiziden im Garten und auf dem Balkon fördert die Artenvielfalt und ist Naturschutz. Denn durch den Einsatz beispielsweise von Insektiziden gegen Blattläuse werden auch deren natürliche Gegenspieler gefährdet oder sogar abgetötet. Doch der Einsatz der Pestizide ist auch schädlich für die Umwelt. Sie verteilen sich in der Luft, im Wasser oder im Boden. Je nach Stoff sind diese schwer bis nicht abbaubar. Der Verzicht ist deshalb auch Umweltschutz!
Aber sind Umwelt- und Naturschutz deshalb gleichzusetzen? Nein, beide sind eng miteinander verbunden und doch nicht dasselbe. Umweltschutz bezieht sich auf Schutzmaßnahmen, die sich auf die gesamte, natürliche Umwelt beziehen, beispielsweise die Reduzierung von Schadstoffemissionen in die Luft. Im Vordergrund der Zielsetzung stehen hierbei die menschlichen Belange für eine gesunde Umwelt. Der Naturschutz umfasst den Schutz von Tier- und Pflanzenarten, den Lebensräumen und Ökosystemen, beispielsweise die Renaturierung eines Bachlaufes. Das bedeutet, der Schutz und der Erhalt der biologischen Vielfalt. Doch die Natur ist Teil der Umwelt und Naturschutz ein Teilgebiet des Umweltschutzes. Wer die Natur schützt, schützt auch die Umwelt. Denn beides steht in unmittelbarem Zusammenhang.