Die Samenreife des Zottigen Weidenröschens (Epilobium hirsutum) und der Kugeldistel (Echinops ritro) beginnt meist schon im September. Doch mit ein bisschen Glück, finden wir auch jetzt noch im November reife Samen zum Sammeln. Die beiden Pflanzenarten blühen vom Sommer bis in den Frühherbst hinein. Besonders Hummeln, solitäre Wildbienen und Schmetterlinge haben sich an den Blüten mit Nektar und Pollen gestärkt. Und das, an zwei ganz unterschiedlichen Standorten, welche die beiden Pflanzenarten bevorzugen. Das Zottige Weidenröschen wächst gerne auf nährstoffreicheren und frischen bis feuchten Böden. Die Kugeldistel mag es lieber trockener und nährstoffärmer. Bei dem Lichtbedarf halten es beide Arten gleich: an sonnigen bis halbschattigen Standorten zeigen sie ihre blauen und rosé-violetten Blüten.
Bei der Ausbildung der Samen und der Form des Samenstandes unterscheiden sich die beiden Pflanzenarten deutlich voneinander. Das Zottige Weidenröschen bildet schon Samen aus, während es an anderer Stelle noch blüht. Je Blüte entstehen längliche Samenstände, die aufspringen, sobald die Samen reif sind. Zu sehen sind dann die Weidenröschen-Samen mit ihren pappusähnlichen Härchen. Mit diesen können sie sich über den Wind oder durch Anheftung an Tiere oder Menschen an neue Standorte fortbewegen.
Samenstand des Zottigen Weidenröschens © Franziska Becker
Die Samen können gesammelt werden, wenn die hülsenähnlichen Samenstände noch ungeöffnet sind. An trockenen Tagen springen diese auf und geben die vielen kleinen Samen frei.
Kugeldistel – Pieksiges Samensammeln
Die Kugeldistel blüht mit vielen kleinen Einzelblüten als kugeliger, großer Blütenstand. Sind sie bestäubt, bilden sich an den vormaligen Blüten jeweils Samen aus. So kann ein einziger runder Samenstand über 50 Samen hervorbringen.
Samenstand der Kugeldistel © Franziska Becker
Sind die Samen reif, lassen sie sich ganz leicht vom Samenstand lösen. Sie befinden sich in den pieksigen Umhüllungen. Die Samen sind länglich und haben eine hellgraue bis weiß-beige Farbe.
Überlassen wir den Pflanzen die Selbstaussaat, können sich diese von ganz alleine an neuen Standorten ansiedeln und etablieren. Sammeln wir allerdings einige wenige Samen, können wir sie gezielt an neuen Standorten oder sogar im Pflanztopf aussäen. Das Zottige Weidenröschen und die Kugeldistel sind mit ihren Blüten nicht nur schön für uns und wahre Insektenmagneten, sondern auch mit ihren Samen im Herbst und Winter eine wichtige und natürliche Futterquelle für Wildvögel.