Kohlrabi hat schöne gelbe Blüten. Moment mal, Kohlrabi und Blüten? Ja, es stimmt. Nur müssen wir auf eine zarte und schmackhafte Kohlrabi-Knolle verzichten, um ihn mit seinen gelben Blüten zu sehen und meist sogar ein ganzes Jahr lang warten, bis es soweit ist mit dem Blühen. Aber es lohnt sich.
Kohlrabi ist uns allen bekannt als ein Wurzelgemüse, das wir -je nach Aussaat- ab Juni ernten können. Im letzten Jahr blieb ein Kohlrabi stehen. Er zog über den Winter seine Blätter ein und wurde vor strengerem Frost geschützt. Als Anfang März die Tage allmählich wieder länger wurden, trieb er zuerst frische grüne Blätter aus. Die Energie hierfür hatte er über den Winter in seiner Knolle gespeichert. Nach rund einem Monat trieb er einen kräftigen Stängel aus, an dem die vielen Knospen erschienen. Der Blütenstängel ist mit 140 cm beachtlich hoch.
Die gelben Blüten sind rund 2 cm groß und haben vier Blütenblätter. Sie sind einzeln an den Blütenstängeln angeordnet. Die Blütezeit dauert mehr als einen Monat, sodann fängt der Kohlrabi mit der Bildung seiner Samenschoten an. Diese sind mehr als 5 cm lang und beherbergen meist sechs bis zehn Samen.
Bis die Samen in den Schoten reif sind, dauert es ein paar Wochen. Sind die Schoten reif, verfärben sich diese gelblich braun. Bei trockenem Wetter springen die Schoten auf und verteilen die Samen. Von samenfesten Sorten, also von Sorten, die durch ihre Samen nachgezogen werden dürfen, wird so das Saatgut für die nächste Generation an kleinen Kohlrabis gesammelt.
Kohlrabi – Auch beliebt bei Wildbiene und Co.
Ob es an der gelben Blütenfarbe liegt, an dem zarten Duft oder an der frühen Blütezeit. Den genauen Grund kann ich gar nicht nennen, es ist vermutlich die Kombination aus diesen drei Attributen. Denn die Blüten sind magisch anziehend für solitäre Wildbienen, Hummeln, Hummelschweber, kleine Käfer, Schwebfliegen und alle Insekten, die bereits ab Ende März unterwegs sind.
Wem es möglich ist, eine der zartschmelzenden Kohlrabi-Knollen zu entbehren, kann also den Kohlrabi zum Blühen bringen. Mit ein wenig Geduld und ganz wenig Aufwand haben Wildbiene, Hummel und Co. im Frühling des darauffolgenden Jahres eine wertvolle Nektar- und Pollenquelle.